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TIEFBOHREN - VARIO-metall - Das Tiefbohrzentrum in der Mitte Deutschlands

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DAS TIEFBOHREN IM WERKZEUG- UND MASCHINENBAU




DEFINITION

Tiefbohren im Werkzeug- und Maschinenbau

Tiefbohren bezeichnet ein spanendes Fertigungsverfahren zur Herstellung von Bohrungen mit einem hohen Längen-Durchmesser-Verhältnis, das typischerweise größer als 10:1 ist. In der Praxis beginnt man oft ab einem Verhältnis von etwa 20:1 von "Tiefbohrungen" zu sprechen. Dieses Verfahren wird insbesondere im Werkzeug- und Maschinenbau eingesetzt, wenn präzise, gerade und lange Bohrungen mit hoher Oberflächengüte und Maßhaltigkeit benötigt werden – beispielsweise in Hydraulikzylindern, Kurbelwellen, Einspritzsystemen, Pressformen oder Werkzeugaufnahmen.

Merkmale des Tiefbohrens:

  1. Bohrtiefe und -genauigkeit:
    • Tiefbohrungen können mehrere hundert Millimeter bis hin zu mehreren Metern lang sein, ohne dass die Geradheit wesentlich verloren geht.
    • Typische Bohrtiefen reichen von wenigen Zentimetern bis über einen Meter.
    • Sehr hohe Maß- und Formgenauigkeit, mit Toleranzen im µm-Bereich möglich.
  2. Werkzeuge:
    • Die am häufigsten eingesetzten Tiefbohrwerkzeuge sind:
      • Einlippenbohrer (ELB) – geeignet für kleinere Durchmesser (ab ca. 0,5 mm bis ca. 40 mm).
      • BTA-Bohrer (Boring and Trepanning Association) – für größere Durchmesser (ab ca. 10 mm bis über 200 mm).
      • Ejektorbohrer – ähnlich dem BTA-Verfahren, jedoch mit einem anderen Kühlschmierstoff-Rückführsystem.
  3. Kühlschmierstoffzufuhr:
    • Zentrale Bedeutung beim Tiefbohren: Der Kühlschmierstoff (KSS) wird unter hohem Druck (bis über 100 bar) direkt durch das Werkzeug in die Bohrung gepumpt.
    • Die Späne werden mit dem KSS durch eine separate Bohrung oder den Ringspalt aus der Bohrung herausgeschwemmt.
  4. Maschinentechnik:
    • Für Tiefbohrungen werden entweder spezielle Tiefbohrmaschinen oder dafür ausgerüstete CNC-Bearbeitungszentren verwendet.
    • Maschinenmerkmale:
      • Präzise Führungen und Lagerungen
      • Vibrationsdämpfende Konstruktionen
      • Hochdruck-KSS-Anlagen
      • Integrierte Späneförderer und -filter

Vorteile des Tiefbohrens:
  • Hohe Maßgenauigkeit und Rundheit über große Tiefen
  • Sehr gute Oberflächengüte (Ra < 1 µm möglich)
  • Reproduzierbare Bohrungsqualität
  • Wirtschaftlich bei Serienfertigung langer Bohrungen

Anwendungsbeispiele im Werkzeug- und Maschinenbau:
  • Formwerkzeuge: Kühlkanäle in Spritzgusswerkzeugen
  • Hydrauliksysteme: Längsbohrungen in Zylindern, Ventilblöcken
  • Maschinenwellen: Ölbohrungen in Kurbelwellen oder Spindeln
  • Energieanlagen: Bohrungen in Turbinen- oder Verdichterschaufeln


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